Einleitung

In jedem Frühjahr ist die erste Mahd der Wiesen und Futterackerflächen eine feste Größe für die Landwirte aber auch für alle Jagdausübungsberechtigten, fällt die erste Mahd doch mitten in die Brut- und Setzzeit, in der viele Wildtiere ihre Jungen setzen oder die Bodenbrüter ihre Gelege bebrüten. Und das alles mit Vorliebe in den Flächen, die in der Landwirtschaft eben auch bewirtschaftet und somit gemäht werden müssen.

Das Rehwild gehört zu den am häufigsten anzutreffenden Wildarten in unserer Kulturlandschaft, auch bei uns in Essen. Die frisch gesetzten Kitze werden von den Ricken vorzugsweise im hohen Gras abgelegt und haben in den ersten beiden Lebenswochen keinerlei Fluchtinstinkt, sondern drücken sich bei Gefahr flach auf den Boden. Erst ab der dritten Lebenswoche sind sie in der Lage, aufzustehen und vor der Gefahr die Flucht zu ergreifen. (Dies ist auch ein Grund, warum das sogenannte „Wildrettergerät“ am Mähbalken in den ersten Wochen nicht zu den erfolgversprechenden Methoden des Jungwildschutzes zählt.) Auch Junghasen und die Gelege der Bodenbrüter sind in diesen Flächen anzutreffen.

Da in den ersten Lebenswochen der Rehkitze eben auch die Mähsaison beginnt, ist dies eine gefährliche Zeit für unser junges Schalenwild. Nicht wenige Kitze fallen jedes Jahr dem Kreiselmäher oder dem Balkenmäher zum Opfer. Landwirte und Jäger, fühlen sich dem Tierschutz verpflichtet und bemühen sich, dieses Tierleid zu vermeiden, in dem sie rechtzeitig vor der Mahd versuchen, das Wild zu vergrämen, Wiesen und Felder mit Personenketten absuchen, ob mit oder ohne firme Jagdhunde, etc.

Die nach derzeitigem Stand der Technik effektivste, personal- und zeitsparendste und zugleich sicherste Methode der Jungwildrettung zur Mahd ist der Einsatz von Wärmebilddrohnen. Die Kreisjägerschaft Essen hat mit Förderung des zuständigen Ministeriums zwei Wärmebilddrohnen Modell „DJI Mavic 2 Enterprise Advanced“ angeschafft und ist ab der Mähsaison 2022 bereit und in der Lage die Landwirte und Jagdausübungsberechtigten bei ihrem Einsatz für den Tierschutz zu unterstützen.

Dabei sind natürlich – wie könnte es anders sein – ein paar rechtliche Aspekte zu beachten.